Workshop: »Von der Konnektivität zum (digitalen) Umsatz«, 29.8.2019
Workshop: »Von der Konnektivität zum (digitalen) Umsatz«, 29.8.2019
So verschieden die Branchen sind – die wesentlichen Herausforderungen ähneln sich sehr. Gemeinsam ist allen außerdem der Wunsch nach Austausch mit anderen Unternehmen. Sie möchten abgleichen, wo sie im Vergleich zu anderen stehen und wie sie ähnliche Probleme lösen. Immer wieder wird nach konkreten Praxisbeispielen und Vorgehensweisen gefragt, um relevante und lohnenswerte Handlungsfelder für das eigene Unternehmen zu erkennen und zu priorisieren. Denn es geht nicht nur darum, Prozesse zu digitalisieren. Barbara Mesow vom Projektträger Karlsruhe, einem Betreuer von öffentlich geförderten Forschungs- und Innovationsprojekten bringt es auf den Punkt: »Digitalisierung ist kein Wert an sich.«
Zur Einführung ins Thema hält Prof. Dr. Heiko Gebauer, Projektleiter Data Mining und Wertschöpfung, einen Vortrag mit dem Titel »Von digitalem Beschäftigtsein zum digitalen Geschäft«. Seine These ist, dass Services – also Dienstleistungsangebote – der Hauptweg zur Monetarisierung digitaler Angebote sind. Daraus ergeben sich dann weitere Fragen: Erlauben die Kunden Konnektivität? Wer sind die Wettbewerber, kommen sie aus derselben Branche oder muss man Internetgiganten wie Amazon und Google betrachten? Letztendlich geht es darum, die Kunden vom Mehrwert digitaler Services zu überzeugen und sie damit zu begeistern. Denn ohne Begeisterung werden sie kaum einsehen, für neue datenbasierte Angebote Geld zu zahlen. Gegenseitiges Vertrauen und ein langfristiger Nutzen sowohl auf Kunden- als auch auf Unternehmensseite tragen zum Erfolg bei.
Im aktiven Teil des Workshops geht es darum, den Nutzen der digitalen Angebote zu beschreiben, den die anwesenden Unternehmen für ihre Kunden erzielen wollen. Dabei kommen verschiedene Nutzenebenen (Produktivität, Einsparungen, Einfachheit, Image, Risiken, Nachhaltigkeit) zum Einsatz. Die Teilnehmenden werden sofort aktiv. Sie diskutieren untereinander, immer mal ist ein Lachen zu hören. Die Pinnwände im Seminarraum füllen sich mit Diagrammen und Notizzetteln.
Sowohl die Unternehmensperspektive als auch die Kundenperspektive rücken in den Mittelpunkt der zweiten Diskussionsrunde. Auf der einen Seite stehen Überlegungen zu sich wandelnden Kompetenzanforderungen an die Mitarbeitenden. Hier braucht es klare Visionen, um die Belegschaft für die digitale Transformation zu begeistern. Ein Unternehmen hat ein Mentorenprogramm zu diesem Thema etabliert, ein anderes hat einen Digital Transformation Officer ernannt. Allen diesen Lösungsansätzen ist gemeinsam, dass sie die Dringlichkeit des Themas Konnektivität erkennen.
Auf der anderen Seite steht mangelndes Verständnis insbesondere auf Kundenseite für den Nutzen von datengetriebenen Services. Hier kann eine klare Kosten-Nutzen-Analyse Überzeugungsarbeit leisten. Sowohl im Unternehmen selbst als auch in den Kundenbeziehungen sind langfristige Strategien wichtig. Ein Fokus auf Produkte wird nicht mehr ausreichen. Wer zukunftsfähig bleiben will, muss in Produkterweiterungen und Veränderungen von Geschäftsmodellen durch digitale Services investieren.
Heiko Gebauer weist darauf hin, nicht nur die Bedenkenträger zu adressieren und so vielleicht aufgeschlossene Personen im eigenen Unternehmen und auf Kundenseite zu übersehen. Er rät den Teilnehmenden: »Geben Sie Ihren digitalen Pionieren eine Bühne. Lassen Sie sie auch mal scheitern. Aber machen Sie Ihre Anstrengungen im Bereich Konnektivität sichtbar.« /tw