Digitalisierung in der Industrie: Wissenschaftliche Arbeiten im Projekt Data Mining und Wertschöpfung

Im Projekt Data Mining und Wertschöpfung entstehen derzeit vier Masterarbeiten, die sich mit dem Einfluss der Digitalisierung auf die Industrie beschäftigen.

 

Transformationswirkung der Digitalisierung für Geringqualifizierte – Am Beispiel geringqualifizierter Beschäftigter der sächsischen Logistikwirtschaft (Arbeitstitel)

Die Masterarbeit behandelt die Transformationswirkung der Digitalisierung auf geringqualifizierte Beschäftigte der sächsischen Logistikwirtschaft. Die zentrale Fragestellung lautet, ob die Digitalisierung für Geringqualifizierte zukünftig als Prekarisierungs- oder Emanzipationsinstrument wirkt. Konkret soll erforscht werden, ob die Digitalisierung von Arbeitsorganisation für Geringqualifizierte verbesserte Arbeitsbedingungen und Erwerbsperspektiven mit sich bringt oder ob sie zu einer Schlechterstellung führt, weil menschliche Einfacharbeit an Bedeutung verliert. Zur Beantwortung dieser Frage tragen Experteninterviews mit unterschiedlichen Akteuren aus dem politischen, akademischen, wirtschaftlichen und gewerkschaftlichen Umfeld bei. Außerdem werden im Rahmen einer Literaturrecherche zentrale Studien zu den Themen Substitutionspotenziale und Kompetenzanforderungen verglichen.

Tim Borsum, Digitale Arbeit (Master of Science), Technische Universität Chemnitz

 

Digital Lead Factory Konzept am Beispiel sächsischer Produktionsstandorte

Im Zuge der Digitalisierung ist es für Unternehmen von hoher Bedeutung durch die Entwicklung und Implementierung neuer Technologien, Strukturen und Prozesse international wettbewerbsfähig zu bleiben und Unternehmensstandorte im Produktionsnetzwerk auszubauen. Das klassische Konzept der Lead Factory besteht bereits seit einigen Jahren und beschreibt eine Standortrolle als »Center of Excellence«. Ein interdisziplinäres Team entwickelt und erprobt am Standort produktionsnah in Verbindung mit Forschung und Entwicklung neue Produkte, Produktionsprozesse und strukturelle Innovationen, die anschließend auf andere Standorte transferiert werden. Einige sächsische Unternehmensstandorte weisen in diesem Zusammenhang Potential auf und könnten sich zu einem digitalen Pionier im Netzwerk weiterentwickeln.

Philipp Ebert, Wirtschafts- und Sozialgeographie (Master of Science), Universität Leipzig

 

Cross-Industry-Vergleich zur Analyse der Funktionsweise digitaler Industrieplattformen

Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse der Funktionsweise von digitalen Industrieplattformen. Anhand eines »Cross-Industry-Vergleichs« sollen Funktionalitäten aktueller B2B-Plattformen untersucht und branchenübergreifend gegenübergestellt werden. Digitale Vorreiter aus der Luftfahrt und dem Maschinen-und Anlagenbau nehmen an dieser Untersuchung teil. Ausgewählt wurden sie aufgrund der gemeinsamen Herausforderung, ihre Plattform erfolgreich am Markt zu etablieren. Aus der Kombination von praxisnahen Erfahrungen und theoretischen Vergleichsmodellen gilt es, nachhaltige Plattformfunktionalitäten hervorzubringen und deren Anwendungsbereiche zu analysieren. Mit diesen Erkenntnissen können anschließend fallbezogene Handlungsempfehlungen zur strategischen Entwicklung und Positionierung der jeweiligen Plattform formuliert werden.

Philipp Kögler, BWL – Marketing, Distribution, Service (Master of Science), Universität Leipzig

 

IoT-platforms in German manufacturing companies

In den letzten Jahren hat das neue Phänomen Plattformen sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft große Beachtung gefunden. Vor allem Unternehmen aus dem Business-to-Consumer-Kontext (B2C) wie Amazon, Facebook oder Google haben ihr Geschäft auf dieses neue Phänomen ausgerichtet. Obwohl Plattformen im B2C-Kontext von so großer Bedeutung sind, ist über die Nutzung im Business-to-Business-Kontext (B2B) nur wenig bekannt. Dennoch haben produzierende Unternehmen die Möglichkeiten erkannt, die sich daraus ergeben, ihre Maschinen miteinander zu verbinden (»Internet der Dinge«) und die erzeugten Daten zu nutzen. Ziel dieser Masterarbeit ist es darzustellen, wie IoT-Plattformen in deutschen produzierenden Unternehmen eingesetzt werden, welche Merkmale beobachtet werden können und wie sie als Geschäftsmodell funktionieren.

Lino Markfort, BWL – Marketing, Distribution, Service (Master of Science), Universität Leipzig