Glossar

A

Algorithmus

Ganz allgemein legt ein Algorithmus fest, mit welchen exakten Handlungsvorschriften Probleme gelöst werden. Genau so funktionieren Computerprogramme: Anhand eines (vom Menschen) bestimmten Algorithmus weiß das Programm, wie Daten verarbeitet werden sollen, damit das gewünschte Ergebnis entsteht.

Anwendungsorientiert

Anwendungsorientierte Forschung ist praxisbezogen. Das heißt, die Forschungsergebnisse oder -entwicklungen können im Anschluss in der Industrie eingesetzt werden.

Arbeit 4.0

Unter dem Begriff Arbeit 4.0 werden Fragen zur Zukunft der Arbeit gefasst. Es geht darum herauszufinden, wie wir die aufgrund der Digitalisierung veränderte Arbeitswelt künftig gestalten und organisieren wollen. Dazu zählen Überlegungen zu technischen Neuerungen und Arbeitszeitmodellen genauso wie zu den Chancen und Risiken, die damit verbunden sind. 

B

Bitcoin

Bitcoin mit großgeschriebenem »B« bezeichnet ein dezentral organisiertes Buchungssystem. Jeder Rechner, der die Open-Source-Software Bitcoin installiert hat, nimmt automatisch am Peer-to-Peer-Netzwerk teil. Mithilfe der nativen Kryptowährung bitcoin, mit kleingeschriebenem »b«, werden Werte bzw. Eigentumsrechte an der Kryptowährung im Netzwerk transferiert. Die Transaktionen sind durch kryptografische Verfahren gesichert und für sämtliche Teilnehmenden nachvollziehbar. Man spricht von einer Pseudoanonymität im Netzwerk, da keine Klarnamen der Teilnehmenden verwendet werden und die Transaktionshistorie transparent ist.

Blockchain

Blockchain beschreibt ein dezentral verteiltes Netzwerk zur Verwaltung von Peer-to-Peer-Transaktionen. Die Informationen über eine Transaktion werden in Blöcke geschrieben und über kryptografische Verfahren chronologisch miteinander verkettet (»Blockkette«). Die Blockchain wächst mit der Anzahl der gespeicherten Transaktionsdaten und ist in der Regel für jeden Teilnehmenden des Netzwerkes transparent. Da es keine zentrale administrative Instanz gibt, die die Anordnung und Korrektheit der Daten bzw. deren Transfer regelt, gewährleisten sogenannte Konsensverfahren innerhalb des Netzwerkes, dass sich alle Teilnehmenden gemeinsam auf eine identische Version der Blockchain einigen.

C

Cyber-physische Systeme

Cyber-physische Systeme bezeichnen einen vernetzten Verbund aus mechanischen Komponenten, Software und Informations- und Kommunikationstechnologien. Sie spielen für die Industrie 4.0 eine zentrale Rolle. Denn sie können die Prozesse komplexer Systeme und Infrastrukturen weitgehend autonom steuern, indem sie Daten in Echtzeit austauschen. So werden Effizienz, Flexibilität und Sicherheit in Anwendungsfeldern wie Produktion, Logistik, Energie oder Mobilität verbessert.

D

Data Mining

Data Mining bezeichnet die automatische Auswertung größerer Datenmengen. Ziel ist es, Zusammenhänge oder Regelmäßigkeiten zu entdecken.

Daten

Daten sind rohe, nicht analysierte Fakten. Sie können strukturiert oder unstrukturiert vorliegen. Durch verschiedene Verarbeitungstechniken können sie in Informationen überführt werden.

Datenwertschöpfungsstrategie

Um die im Unternehmen entstehenden Daten gewinnbringend verwerten zu können ist es sinnvoll, anhand einer Datenwertschöpfungsstrategie das genaue Vorgehen zur Erhebung, Sammlung und Auswertung der Daten zu planen.

Design Thinking

Design Thinking ist eine Herangehensweise, um mit einer starken Nutzerzentrierung komplexe Probleme zu lösen. Mit einer Vielfalt von Methoden und einer klaren Prozessstrukturierung wird ein detailliertes Problemverständnis erarbeitet und das Finden von Lösungsideen unterstützt. Design Thinking fördert eine kreative Problemlösung aus neuen Perspektiven heraus.

Digitalisierung

Digitalisierung kann auf zwei Weisen verstanden werden. So wird das deutsche Wort »Digitalisierung« entweder mit »digitization« oder »digitalization« übersetzt.

Die Digitalisierung im Sinne von »digitization« ist der Prozess der Umwandlung analoger Informationen in digitale Form. Dokumente, die bisher nur in analoger Form verfügbar waren (z. B. Bücher oder Filme), können nun in digitaler Form gelesen oder heruntergeladen werden. Dadurch können diese Daten gesammelt und analysiert werden.

Die Digitalisierung im Sinne von »digitalization« beschreibt jedoch den Prozess der Integration digitaler und datenbasierter Technologien in den Geschäftsbetrieb zur Erschließung neuer Wertschöpfungsmöglichkeiten.

Digitalisierungsparadox

Unternehmen investieren zwar häufig in Digitalisierung, Datenzugriff und Datenanalyse. Oft geht dies jedoch nicht mit dem erwünschten Mehrwert oder der erwarteten Umsatzsteigerung einher. Dieses Phänomen umschreibt das Digitalisierungsparadox.

I

Industrie 4.0

Unter Industrie 4.0 versteht man die Veränderung der industriellen Produktion. Sie wird flexibler und lässt sich individuell anpassen, weil industrielle Güter und Prozesse miteinander vernetzt sind. Der durch diese intelligente Vernetzung mögliche Datenaustausch sorgt dafür, dass Maschinen und Systeme Produktionsprozesse weitgehend selbstständig steuern, überwachen und optimieren.

Internet of Things

Das Internet macht es möglich, Gegenstände (Maschinen, Anlagen, Produkte) und virtuelle Einheiten (Apps) zu verbinden. Über diese Vernetzung – auch Konnektivität genannt – können Daten ausgetauscht werden. Das Internet der Dinge (Internet of Things, kurz: IoT) bezeichnet die Gesamtheit dieser verbundenen Objekte. Über das IoT können physische und virtuelle Objekte untereinander, aber auch mit Menschen Daten austauschen oder kommunizieren. Nutzungsmöglichkeiten erstrecken sich von Mensch-Maschine-Interaktionen beispielsweise in Produktionsstrecken bis hin zur Übernahme komplexer Aufgaben durch Maschinen im Sinne der Industrie 4.0. Diese industrielle Ausprägung wird auch als IIoT (Industrial Internet of Things) bezeichnet.

K

Komplementär

Komplementäre sind unternehmerische Akteure und Partner, welche ergänzende Produkte und Dienstleistungen auf einer Plattform anbieten. Ihre Integration kann hilfreich sein, um Plattformen in ihrer Größe zu erweitern und komplexe Ökosysteme aufzubauen. Im Zusammenhang mit der zunehmenden Integration von Komplementären wächst die Möglichkeit, von direkten und indirekten Netzwerkeffekten zu profitieren.

Konnektivität

Konnektivität bezeichnet die Vernetzung von Geräten oder virtuellen Einheiten wie Apps über digitale Netze wie das Internet.

Künstliche Intelligenz

Viele menschliche Gedankenprozesse können heutzutage digital nachgebildet werden, diese Programme werden Künstliche Intelligenz (kurz: KI) genannt. Mittels künstlicher Intelligenz wird versucht, menschliches Denken, insbesondere das Lösen von Problemen, auf Programme zu übertragen. Solche Programme funktionieren mithilfe von komplexen Algorithmen und großen Datenmengen und sind auch schon in unserem Alltag angekommen. Ein Beispiel dafür sind sogenannte Chatbots, die durch automatisierte Chatsysteme Kundinnen und Kunden einen schnellen Service ermöglichen.

P

Peer-to-Peer-Transaktionen

»Peer« bedeutet auf Deutsch »Gleichrangige«. In einem Blockchain-Netzwerk bezeichnet ein Peer die bekannten (benachbarten) Teilnehmenden des Netzwerks. Im Unterschied zu der klassischen Server-Client-Architektur hat ein Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P) keine zentrale Instanz (Server), weshalb Transaktionen zwischen den Teilnehmenden anders funktionieren. Um Zustandsänderungen (wie Transaktionen) vorzunehmen, müssen neue Blocks für die Blockchain generiert werden. Dazu müssen die Akteure den Vorgang validieren. Erst nach dieser Bestätigung findet eine Transaktion statt.

Plattform

Eine digitale Plattform ist ein internetbasierter, imaginärer Marktplatz, der die Interaktionen und Transaktionen der verschiedenen Teilnehmenden (Anbietendende, Nachfragende und Komplementäre) ermöglicht. Das dadurch entstehende Netzwerk garantiert für mindestens einen der Beteiligten einen Mehrwert.

S

Servitization

Der Begriff Servitization beschreibt einen Prozess, bei dem das produzierende Gewerbe sich in Richtung Dienstleistung entwickelt. Angeboten werden also nicht mehr reine Produkte, sondern auch damit einhergehende weitere Leistungen. Ein Beispiel ist die Wartung von Maschinen. Ein Zusammenhang mit der Digitalisierung kann hergestellt werden, wenn Maschinendaten dafür verwendet werden, den Verschleiß bestimmter Teile möglichst genau vorherzusagen.

Smart Contracts

Bei Smart Contracts handelt es sich juristisch gesehen nicht um Verträge – obwohl man das aufgrund des Namens vielleicht annehmen mag (engl. »contract« bedeutet Vertrag). Ein Smart Contract kann automatisierbare Sachverhalte ohne große Wertungsspielräume abbilden, nicht aber komplexe Rechtsbeziehungen. Vielmehr sind sie selbstvollziehende Computerprotokolle, die Transaktionen nach programmierten Wenn-Dann-Regeln ausführen. Die bekannteste Plattform für Smart Contracts heißt Etherum. Im Rahmen des Bitcoin-Netzwerks sind Smart Contracts nur in sehr geringem Umfang möglich.

Smart Factory

Die Smart Factory ist Bestandteil der Industrie 4.0 und bezeichnet die Vision einer intelligenten Produktionsumgebung, in der sich Maschinen, Anlagen und Logistiksysteme (cyber-physische Systeme) ohne menschlichen Eingriffsbedarf selbst organisieren und Prozesse automatisch optimieren. Grundlage dafür ist der Datenaustausch durch die Vernetzung der industriellen Güter und Prozesse über Konnektivitätstechnologien und das Internet der Dinge.

Sozioökonomisch

Die sozioökonomische Forschung hat sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft im Blick. Wirtschaftliche Entwicklungen können die Gesellschaft verändern (z. B. das Smartphone). Genauso kann ein gesellschaftlicher Wandel Einfluss auf die Wirtschaft nehmen (z. B. der Wunsch nach der besseren Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben). 

W

Wertschöpfung

Unter Wertschöpfung versteht man die wirtschaftliche Leistung, die ein Unternehmen hervorbringt. Die Wertschöpfungskette bezeichnet alle dazu notwendigen Prozesse (verkürzt z. B. Zulieferung – Produktion – Auslieferung). Im Wertschöpfungsnetzwerk verlaufen diese Schritte nicht mehr linear, sondern bewegen sich entlang verschiedener Kanäle, die sich gegenseitig beeinflussen. Beispielsweise erhalten die Kunden so mehr Einfluss auf das herzustellende Produkt.

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